Was sagen Pixel & Co. wirklich aus?

Du willst dir eine neue, vielleicht sogar deine erste Kamera kaufen und wirst direkt erschlagen. Pixel? Sensorgröße? Auflösung? Dieser Beitrag zum Thema Kamera-Sensor verrät dir, was diese wirklich aussagen!

Viel ist gleich besser? Das gilt in der Fotografie nicht unbedingt. Große Zahlen sollten bei deiner neuen Kamera daher nicht den Maßstab setzen. Stattdessen solltest du die Basics kennen, die den Sensor – und damit die Qualität der Bilder – ausmachen. Diese Qualität bestimmen drei Faktoren.


Die Pixel: Gar nicht so Mega

Der erste Wert, mit dem Hersteller ihre Kameras anpreisen, sind die Pixel. Hier gibt es seit Jahren den Megatrend. Der heißt: Immer mehr, noch mehr und noch mal mehr. Die aktuelle „Norm“ liegt so bei 24 Megapixel, die für die Auflösung stehen.

24 Megapixel sind 24 Millionen Bildpunkte. Doch was heißt das? Im Grunde nichts. Zwar versprechen mehr Pixel mehr Details und damit mehr Schärfe. Doch Pixel ist nicht gleich Pixel. Interessant ist nämlich die Pixelgröße. Bei den Kameras aktueller Smartphone-Flaggschiffe beträgt diese zwischen 0.8µm und 1.7µm. Deutlich größer sind die Pixel zum Beispiel bei Vollformatkameras. Da bewegt sich die Größe etwa zwischen 4 und 0.8µm. APS-C-Sensoren folgen etwas darunter.

Mehr Pixel bedeuten zudem mehr Bildrauschen. Zumindest bei schlechten Licht. Dieses Manko machen die Hersteller zwar durch Software weg. Allerdings führt diese oft zu „matschigen“ Bildern, denen Textur fehlt.

Fazit: Es kommt nicht so sehr auf die Pixel an. Sondern auf die Kamera. Bei einem Smartphone sollten sechs Megapixel Pflicht sein. Eine Kompaktkamera wiederum nicht mehr als zwölf, maximal 16 Megapixel haben. Weil Kompaktkameras kleinere Bildsensoren haben als eine Spiegelreflex.


Die Sensorgröße: APS-C & Co.

Damit sind wir beim zweiten Punkt, der Sensorgröße. Diese macht das Dilemma der Hersteller mit ihrem Megapixel-Wahn deutlich. Weil es keinen Sinn macht, auf einen kleinen Sensor (= Chip) immer mehr Pixel zu quetschen. Denn das Fazit sind kleinere Pixel und damit – siehe oben – mehr Bildrauschen bei weniger Licht.

Größere Pixel sind unempfindlicher, weil diese mit weniger Licht zurechtkommen. Entsprechend kannst du höhere ISO-Werte verwenden als bei kleineren Chips.


Das Objektiv macht das Bild

Das Objektiv macht das Problem dann erst richtig offensichtlich. Denn kann das Objektiv nur 10 Megapixel abbilden, sind die 24 Megapixel der Kamera vollkommen egal. Weil letzten Endes das Objektiv das Bild macht. Somit bestimmt also das Objektiv die Auflösung des Bildes, nicht die Kamera.

Übrigens ist genau das der Grund, warum so manche Smartphones trotz hoher Megapixel keine Top Fotos machen. Das winzige Objektiv kann die Auflösung gar nicht umsetzen. Zig Millionen Pixel sind also schlichter Unsinn.


Das Fazit zum Kamera-Sensor

Fazit: Der Pixel-Wahn ist Blödsinn. Amateuren und selbst Profis reichen zwölf bis 24 Megapixel. Mit dieser Auflösung erhältst du bei 250 dpi super Abzüge in bis zu 30 x 40 cm.

30+ Megapixel sind dagegen allein für Werbung und Mode nötig. Und entsprechend teuer. Zumal hier speziell im RAW-Format Datenmengen anfallen, die manche Speicherkarte knacken. Stichwort Schreibgeschwindigkeit.

Suchst du eine neue Kamera, dann entscheide besser nach diesem Schema:

  1. Bietet die Kamera ein gutes Handling?

  2. Hat die Kamera einen optischen Sucher?

  3. Wie groß ist der Sensor (Chip)?

  4. Wie viele Megapixel hat die Kamera?


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