Kamera nass geworden. Was nun?

In der Regel verträgt eine Kamera ein paar Tropfen, einen stark Regen oder gar ein „Bad“ jedoch nicht. Jetzt musst du handeln und zwar sofort.

Die gute Nachricht zuerst. Egal ob deine Kamera im Wasser landete oder die Speicherkarte in der Waschmaschine: Du kannst die Technik retten. Ist deine Kamera tatsächlich (zu) nass geworden, „zeigt“ sie dir das. Entweder mit einer Fehlermeldung, mangelnder Reaktion oder einem „komischen“ Verhalten. Wie du nun vorgehen solltest, erfährst du hier.


Kamera & Objektiv trocknen: So geht’s…


Stromquelle kappen

Erste Maßnahme: Nimm den Akku raus und kappe damit die Stromquelle. Ansonsten droht ein Kurzschluss, das wäre der Totalverlust.


Speicherkarte raus

Gleiches gilt für die Speicherkarte. Im schlimmsten Fall kannst du so zumindest noch deine letzten Fotos retten.


Die Nässe muss raus

Anschließend muss die Feuchtigkeit raus. Öffne also alle Abdeckungen. Egal ob von Akku, Speicherkarte, Anschlüsse. Bei einer Systemkamera oder DSLR entferne außerdem das Objektiv. Lass’ zudem die Abdeckung für den Objektivanschluss weg. Damit droht zwar Staub und Schmutz, zu verlieren hast du aber eh nichts mehr.

Aufgepasst: Achte beim Ablegen der Kamera auf die offenen Klappen. Mitunter sind diese dusslig angebracht und könnten bei Belastung abbrechen. Lagere die Kamera zur Not also auf dem Kopf oder der Seite.


Mikrofasertuch oder Reis

Apropos trocknen: Ein Mikrofasertuch kann hier eine tolle Hilfe sein. Decke mit diesem den Objektivanschluss ab. Du kannst auch die Kamera komplett in so einem Tuch einwickeln.

Ebenfalls eine Idee, oft aber wenig effektiv: Ein „Bad“ in Reis – und zwar für Kamera UND Objektiv. Reis saugt bekanntlich Feuchtigkeit auf. Gleiches gilt für die kleinen Tütchen, die oft beim Kauf von Schuhen oder Technik „inklusive“ sind.


Frische Luft ist gut

Lagere deine Kamera nun an einen warmen, gut belüfteten Ort.

Im Internet findest du übrigens Tipps, bei denen ein Fön oder gar ein Backofen zum Einsatz kommt. Ob das so clever ist, dürfte jedoch fraglich sein. Zumal gerade Hitze nicht unbedingt gut für jede Art von Technik ist. Lass von solchen „Mitteln“ also besser die Finger.


Geduld ist gefragt

Jetzt heißt es abwarten. Das Minimum sind 24 Stunden, also ein Tag. Besser: 72 Stunden bzw. drei Tage. Noch besser: zwei Wochen. Weil Wasser verdammt tückisch sein kann. Lass’ die Kamera in der Zeit zufrieden. Lege nicht den Akku ein und versuche bloß keinen Neustart.

Dieser Tipp gilt übrigens auch, wenn deine Speicherkarte in der Waschmaschine landete.


Akku neu laden

Wichtig: Geduld ist vor allem beim Akku gefragt. Hier sind tatsächlich zwei Wochen Wartezeit ein guter Rat – mindestens. Erst dann solltest du den Akku wieder in die Kamera einsetzen. Außerdem vorher neu laden.


Kamera reinigen lassen

Jetzt kannst du probieren, ob deine Kamera noch läuft. Also schalte sie an. Sie funktioniert? Glückwunsch. Und ein letzter Tipp: Gönn’ deiner Kamera eine professionelle Reinigung. Sensor und Spiegel dürften es nötig haben.

Salzwasser ist schlimmer als Süßwasser

Übrigens: Fällt deine Kamera in einen See, Bach oder Springbrunnen – also in Süßwasser -, ist das noch Glück im Unglück. Ein Bad im Meer ist schlimmer, weil (Meer)Salz weiteren Schaden anrichtet. Was hier hilft? Es klingt kurios, aber: eine Spülung mit Süßwasser bzw. destilliertem Wasser. Danach gelten obige Tipps: zerlegen und trocknen. Mindestens zwei Wochen. Das zweite Aber: Die „Überlebenschancen“ einer Kamera nach einem Salzwasserbad sind gering.

Beachte bitte, dass sämtliche Tipps ohne Gewähr sind. Die beste Idee bei einem „Wasserunfall“ ist generell professionelle Hilfe. Also der Gang zu einen Fotostore oder direkt zum Hersteller. Das kann allerdings teuer werden.


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